Persönlichkeitsbildung ist nun einmal zuvörderst Verbesserung des eigenen Ichs, also Arbeit an sich selbst; man muss sein Leben formen, und zwar auf der Basis folgender Grundhaltung:
Wer nicht in dieser Haltung lebt, ist Biomasse mit mehr oder minder ausgeprägter Intellektualität und Herzlichkeit, abhängig, wovon auch immer, jedenfalls ohne erstrebt widerspruchsfreies Gesamtkonzept, deshalb zumindest letztlich argumentationsresistent, mithin ohne relevantes Verantwortungsbewusstsein, also in der Ichgestaltung ohne tolerable Ausrichtung – selbstverständlich gibt es Stadien, geistig erwacht ist man jedoch erst, wenn man diese Grundhaltung als ethische Weltformel begriffen hat. Wunder und Schrecken: besagte Haltung ist möglich, sie zu erlangen und durchzuhalten schwer, zunächst sehr schwer, sie lässt sich jedoch nicht umgehen, abdrücken, ersetzen, erleichtern, ohne sie bleibt man auf unterer Entwicklungsstufe, sie macht lebensstark, ehrbar, glücklich.