Utilitarismus
Unsere egoistischen Überlebens- und Wohlbefindensinteressen bezögen die Interessen der anderen mit ein, da wir diese anderen bräuchten, also ein Interdependenzverhältnis bestehe.
Das ist grandioser Quatsch: das Interdependenzverhältnis ist nicht flächendeckend; Dunkelmänner-Tätigkeiten wären nicht erfasst; aber vor allem: Sittlichkeits- und Nutzenerwägungen folgen einem
qualitativ anders ausgerichteten Kalkül, man entwertet den Menschen oder erfasst ihn in seiner Tiefe nicht, wenn man diesen Qualitätsunterschied negiert, nur als moralische Person ist der Mensch
etwas wert, ansonsten bleibt er im Animalischen.
Wahre Lebensklugheit verhalte sich nicht plump opportunistisch, also nicht auf den nächstliegenden Vorteil anspringend, sei vielmehr intelligent auf Vorteilsjagd. Das ist nicht dasselbe wie
‚ethisch gut‘. Es wird zwar behauptet, die intelligent betriebene Vorteilsjagd führe dazu, dass solche ‚Jäger‘ letztlich selbst erkennen würden, dass nur das Gute ihnen schließlich den größten
Vorteil brächte.
Würden Sie den solcherart Lebensklugen an Ihrer Seite wollen, reichte Ihnen das?
WC, wohl kaum. Die Haltung ist das Problem, die Grundausrichtung, die nicht vom Guten, sondern vom Egomanen ausgeht und darauf abzielt. Mit solchen Leuten ist Gemeinschaft nicht fruchtbar.
Es gibt keine Alternative zum Gutsein aus Prinzip.
Ethik bedeutet Angemessenheit. Gefordert sind das Sich-Besinnen auf das Zusammenwirken von materialer Wahrheit und Freiheit, vernunftgeleitete Argumentation vor dem heuristischen Prinzip eines
postulierten Richtigen, Willenssache des Handelns (Selbstdisziplin). In diesem Sinne gilt es, die Verblendungen, die Manipulationen und die Selbstlügen zu entlarven und die einzig zielführenden
Maßgaben aufzuweisen.