Der erhobene Zeigefinger



Wie schnell wird man der Rechthaberei geziehen.


Wer sich angegriffen fühlt – und das ist so schnell der Fall – ‚mache zu‘, desgleichen derjenige, der sich geschulmeistert empfindet. Wenn man den Erfolg wolle, müsse man mit dem Gegenüber zusammenarbeiten.


Man kann es auch anders sehen: das faule, blöde, gierige Pack will dauernd in Watte gepackt werden, bloß keine geistige Anstrengung – man macht schon viel Aufhebens um die Faulen, Blöden, Gierigen.


Ehrwürdigkeit fliegt einem nicht zu, es ist ein Balanceakt, andere weder bloßzustellen noch sich anzubiedern, gelassen und besonnen aufzutreten, angemessen in der Form und der Sache, entschieden. Das hat das Ziel zu sein. Allerdings ist es leider auch ein Irrtum, dass es eine Gewähr dafür gebe, dass echter Einsatz in diesem Sinne belohnt oder nur gar geachtet werde. Man mag eben diejenigen nicht, die aufstehen und jemanden logisch und moralisch korrekt anklagen – sie könnten sich ja dereinst gegen einen selbst wenden.


Was richtig ist, bleibt aber richtig. Und es ist wichtig, dass es einer sagt.