Die Leichtigkeit des freien Seins
Man muss es fühlen, in die eigene Gefühlswirklichkeit aufnehmen, es in das eigene Gefühlsleben übersetzen: der Kampf hört für einen auf Erden niemals auf (und wahrscheinlich auch danach
nicht, wenn er auch in anderer Form zu führen sein wird), Freiheit und Integrität werden grundsätzlich gefährdet bleiben. Dazu muss man sich bejahend verstehen und dieses Verständnis mit einem
spezifischen Gefühl versehen.
In diesen Modus muss man sich einschwingen, in ihm atmen, ihn sich anverwandeln.
Es hat ein Gefühl der Leichtigkeit, der Gelöstheit zu sein, der Abenteuerfrische, des Lachens. Es ist das Gefühl der vollen Gewissheit von Sicherheit in den eigenen Grundfesten sowie der
Offenheit des Gestaltungs-Horizontes.
Für Persönlichkeitswerdung kommt es nicht auf Wiederholungen an (es sei denn zum Einschleifen von Fähigkeiten), insbesondere nicht auf Perpetuierung von Luxus, ebenso wenig auf das Hetzen von
Lebensfeld zu Lebensfeld. Es ist darum zu tun, das jeweils Prinzipielle zu erfassen und im Einzelfall fruchtbar zu machen. Das verlangt Erwägen, Beobachten, Erfahrung, Reflexion, Praxis, eine
ineinander greifende Kette von Vernunft- und Willensaktivitäten. Das daraus Erworbene ist zu integrieren in die eigene Subjektivität. Sich aus dem inneren Frieden der Souveränitätsüberzeugung
heraus auf den äußeren Wandel mit Bedacht einlassen, nicht klammern, kleben. Man kommt immer mehr in der Fülle des Seins an: Spektrum und Tiefen der Sinnenvielfalt, der Thesaurus der Kultur,
Kontakte, Möglichkeiten, Bewährungen, Weiten der eigenen Fähigkeiten.
Das Leben ist wunderbar weit gefächert, es gibt so vieles zu wissen, zu verstehen, zu können, zu sein. Es gibt so viele Zuflüsse zum Strom des Glücksempfindens. Die Quelle des Glücksempfindens
ist: individueller, freier ewiger Geist, im Rahmen eines ewigen Sinns.