Lehrerfolg – Lernerfolg

 

Man kann erklären, wie und mit welchem Schwerpunkt man will, wenn das Gegenüber sich nicht öffnet – und das heißt: sich der Wahrheit unterwirft, also selbst wahrhaftig wird – erreicht man nichts: das Gegenüber wischt alles beiseite, geht über alles hinweg, weil es sich überhaupt nicht oder nur zum Schein an Argumentation hält, im Eigentlichen aber nur seine/ ihre Interessen durchsetzen will und dazu das Medium der Sprache als Kampfmittel einsetzt, nicht als Erkenntnisinstrument.


Der innere Wille zur Ethik, zum Guten als Kriterium, zur Wahrhaftigkeit als heuristischem Element, muss erstanden sein, durchgebildet sein, selbst gehütet werden.


Ein Wort, wenn es nur in das Herz dringt … der Mensch ist kompliziert und unberechenbar, im Guten wie im Schlechten, solange er/ sie nicht wahrhaftig geworden ist.


Es ist wie das Zureiten eines Pferdes, nur dass man hier Pferd und Reiter in derselben Person ist: wahrhaftig werden, solange man nicht die Wildheit durchbricht, bleibt man eben wilde Biologie.


Auf das Lehrer-Schüler-Verhältnis gewendet: auch der didaktisch schwache Lehrer wird größten Erfolg haben, wenn die Schüler lernen wollen, umgekehrt kann der beste Didaktiker nur wenig ausrichten, wenn die Schüler nicht erkennen, nicht lernen wollen. Unterricht ist für den Schüler eine Holschuld, für den Lehrer eine Schickschuld, keine Bringschuld.


Dann gibt es noch die, die Ansätze eines solchen Willens zum Guten in sich spüren, aber ab der Erkenntnis von der Unerlässlichkeit dauernder Selbstdisziplin und geistiger Systemarbeit und innerer wie äußerer Argumentation aufstecken. Die Nachsicht ihnen gegenüber sollte Grenzen haben, deutliche und nachdrückliche Erklärung, dann die Konsequenzen spüren und tragen lassen: das ist der effektivste Weg zum geistigen Erwachen.


Das ist vom Prinzip her alles, alles andere sind nur Spielarten und Ausweichmanöver, um sich nicht dem Richtigen zu stellen.