Der argumentierende Mensch

 


Ethikrelevante Argumentation bezieht sich zunächst immer auf ein bestimmtes geistiges System. Erst wenn man tiefer und um Konsistenz bemüht fragt, gerät man auf das weite Feld ‚des Guten‘. Das Feld des Guten muss ein jeder Mensch für sich selbst dem Chaos und dem Irrtum abtrotzen, wichtigstes Werkzeug dazu ist die auf Konsistenz ausgerichtete Argumentation.

 

Wen man argumentativ nicht erreichen kann, der ist gefährlich.

 

Vertrauen kann man letztlich nur dem, bei dem man davon ausgehen kann, dass er sein Handeln von Argumenten abhängig macht – er mag sich vertun, aber im Grundsatz ist er auf das Gute hin berechenbar.


Sicher stützen sich die meisten sogenannten vertrauensvollen Beziehungen nicht auf die argumentative Verbindung zum Guten, sondern auf Blutsbande, sonstige Emotionalitäten, gemeinsame Interessen, Ideen, Tabus. Das mag durchaus belastbar sein. Sobald ein Mensch geistig erwacht ist, wird er aber der Sollbruchstellen derartiger Kommunikation gewahr. Er wird dann vorsichtiger sein, dosiert manipulieren, mit Vereinsamung zu ringen haben.